Durch meine eigene Krebserkrankung vor 15 Jahren habe ich die Reittherapie für Krebspatienten weiter entwickelt. Erdung, Sicherheit, Kontaktfreude, Selbstbewusstsein - das alles hilft in der Desorientierung des Therapiedschungels, bei üblichen Begleiterkrankungen wie Depressionen und Ängsten. Kraft schöpfen, sich mit der Natur verbínden. Und lernen die innere Stimme zu hören. Lauschen. Wahrnehmen. Fühlen. Heil werden. Innen wie aussen.
Aus der Isolation ausbrechen, langsam, Schritt für Schritt Selbstwirksamkeit erfahren, aufrecht werden, Kraft schöpfen, Anregung erhalten - körperlich und seelisch.
Pferde haben Zeit! Zeit um wieder auf das Wesentliche zurück zu kommen. Wieder auf die eigene Lebensmelodie zu hören. Sich wieder finden. Neue Wege auszuprobieren und liebevoll die Führung zu übernehmen. Auch im eigenen Leben.
Begleitstimmungen wie Depressionen und Angst werden gemildert, bei antisozialem, narzistischem oder manipulativem Verhalten wirkt das Beziehungstraining mit dem nicht verbal zu beeinflussenden Pferd regulierend und trainiert neue Verhaltensmuster. Authentizität und Klarheit ist das einizige Kommunikationsmuster das Pferde (freiwillig)akzeptieren. Bei gravierenden Diagnosen wie Persönlichkeitsstörungen sollte immer eine begleitende Psychotherapie erfolgen, in der diese neuen Erfahrungen intensiv verarbeitet und besprochen werden können.
Durch den wieder gewonnen Schrittimpuls werden viele Körperprozesse wieder harmonisiert. Psychische Co-Belastungen durch den Kontakt und das freie Bewegen gelindert.
Alle Paresen und Lähmungen können durch die Reittherapie positiv beeinflusst werden. In der Rehabilitation von Schlaganfallpatienten kann sie eine entscheidende Rolle spielen und große Fortschritte erzielen.
Alle Bewegungseinschränkungen werden sanft gelindert, neue Bewegungsspielräume zurück erlangt. Ausserdem findet eine sanfta Stabilisierung, Mobilisation und Kräftigung statt. Psychisch werden die Co-Beschwerden gemildert.
Folgeerscheinungen wie Koordinationsschwierigkeiten, sozial-emotionale Schwierigkeiten, zerebrale Dysfunktionen und psychische Spätfolgen werden durch die Reittherapie positiv beeinflusst. Mein Sohn Ferdinand war ein extremes Frühchen und wog bei der Geburt 680 Gramm.
Körperlich wirkt der dreidimensionale Schrittimpuls des Pferdes und wirkt regulierend sowohl bei hyper- als auch hypertonen Körperspannungen. Psychisch und Sozial wirkt der Konatkt mit den Pferden entspannend oder anregend. Neue Handlungsfelder werden erschlossen und Ressourcen aktiviert und aufgeschlossen
Der dreidimensionale Schrittimpuls löst auf fast magische Weise Spastiken und sorgt für Muskelrelaxation und Ebtspannung auf dem Pferd. Der Effekt hält meist auch nach der Reittherapieeinheit an.